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Pflegekräfte aus Polen und Osteuropa: Ablauf und Kosten der 24-Stunden-Pflege

In unserer immer älter werdenden Gesellschaft wächst der Bedarf an professionell organisierter Altenpflege enorm. Trotzdem können oder wollen viele sich den Umzug in ein Seniorenheim nicht leisten. Ein neuer Trend, der im wahrsten Sinne des Wortes bereits in vielen deutschen Haushalten Einzug erhalten hat, ist die 24-Stunden-Pflege durch Pflegekräfte aus Polen. Hier ziehen oftmals polnische Pflegekräfte in die Wohnung des Pflegebedürftigen mit ein, um dort grundlegende Pflege- und Betreuungsleistungen zu erbringen.

Verbreitung und Ablauf der 24h-Pflege

Einer Studie der Hans Böckler Stiftung aus dem Juni 2017 zufolge, beschäftigt rund jeder zwölfte Pflegehaushalt in Deutschland eine Pflegekraft aus Osteuropa. Diese meist aus Polen stammenden Betreuerinnen werden von Agenturen vermittelt und übernehmen die Aufgaben, die die pflegebedürftige Person nicht mehr alleine schafft. Dazu gehören die Grundpflege, die Mobilisierung, Unterstützung im Haushalt, aber auch gemeinsame Aktivitäten und das Begleiten zu Terminen. Durch die permanente Anwesenheit vor Ort ist nicht nur eine umfassende Versorgung, sondern auch eine viel intensivere zwischenmenschliche Beziehung als in einem Seniorenheim möglich. Da der oder die Angehörige so zudem im gewohnten Umfeld der eigenen Wohnung bleiben kann, entscheiden sich immer mehr Deutsche für diese Art der Altenpflege. Hinzu kommt, dass die 24h-Betreuung in vielen Fällen günstiger als ein Platz im Pflegeheim ist.

Kosten und Legalität der 24-Stunden-Betreuung

Die Kosten der 24h-Pflege hängen von verschiedenen Faktoren ab. Die wichtigsten davon sind die gewünschten Deutschkenntnisse der Pflegekraft, der tatsächlich anfallende Pflegeaufwand und gegebenenfalls benötigte Zusatzqualifikationen, wie sie bei der Versorgung von Demenzkranken beispielsweise nötig sein können. So entsteht eine Preisspanne, die zwischen rund 1.900,- und 2.800,- Euro liegt. Da die Pflegekasse einen großen Teil dieser Kosten mit der Zahlung des Pflegegeldes quasi indirekt übernimmt, ist die häusliche 24-Stunden-Pflege oftmals eine günstige Alternative zu einem Seniorenheim. Wie hoch die Kosten genau sind, hängt aber auch davon ab, wie und wo die Pflegekraft angestellt ist.

Die verbreitetste Beschäftigungsform ist die Entsendung. Dabei sind die Betreuerinnen bei einem Unternehmen in ihrer Heimat fest angestellt und werden in ein anderes EU-Land geschickt, um dort ihrer Arbeit nachzugehen. Die Vermittlung der Pflegekräfte aus Osteuropa übernimmt eine darauf spezialisierte Agentur. Die Popularität dieser Beschäftigungsart liegt darin begründet, dass sie gleichermaßen günstig und durch das EU-Entsendegesetz auch rechtssicher ist.

Die Beauftragung einer selbstständigen Pflegekraft ist zwar preislich damit vergleichbar, beinhaltet aber juristische Risiken, da leicht der Verdacht einer Scheinselbstständigkeit entstehen kann.

Die Betreuungskraft kann aber auch direkt im Haushalt angestellt werden. Zwar erhalten Sie als Arbeitgeber so die Weisungsbefugnis, müssen aber auch einen größeren organisatorischen Aufwand bewältigen und die Sozialversicherungskosten zahlen. Damit ist die direkte Anstellung zwar legal einwandfrei, aber auch deutlich teurer und aufwändiger als die anderen zwei Varianten.

So kombiniert die 24 Stunden Pflege mehrere Attribute, die sich viele von der Versorgung im Alter versprechen: Ein hohes Maß an professioneller Pflege in den eigenen vier Wänden bei gleichzeitig angemessenen Preisen. Außerdem müssen sich die Auftraggeber bei der Zusammenarbeit mit einer etablierten Vermittlungsagentur aus Deutschland auch nicht um die Legalität dieser Art der Altenpflege sorgen. Im Gegenteil: Das neue Pflegestärkungsgesetz unterstützt und fördert die häusliche Pflege. So wird es in Zukunft voraussichtlich immer mehr der polnischen Betreuungskräfte in deutschen Pflegehaushalten geben. Und damit auch mehr Seniorinnen und Senioren, die dauerhaft in ihrer Wohnung bleiben können, ohne gleichzeitig auf individuelle und liebevolle Fürsorge durch geschultes Fachpersonal verzichten zu müssen.

Eine weitere Art der Betreuung, die zunimmt, ist die stundenweise Seniorenbetreuung. Spannend zu beobachten ist auch die zunehmende Digitalisierung in der Altenpflege, zum Beispiel durch Pflegeroboter.

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