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24 Stunden Pflege der Caritas – Kosten und Legalität

Der Deutsche Caritasverband ist mit über 600.000 Mitarbeitern, rund 500.000 ehrenamtlichen Helfern und mehr als 6.000 eigenständigen Trägern nicht nur der größte Wohlfahrtsverband, sondern sogar der größte privatrechtliche Arbeitgeber in ganz Deutschland. Seit kurzem bieten sie auch die Vermittlung von polnischen Pflegekräften an – allerdings unter ganz anderen Voraussetzungen als die meisten anderen Agenturen. Wie hoch die Kosten der 24h-Pflege für diese Dienstleistungen sind und ob die Vermittlung der Betreuungskräfte legal abläuft, soll auf dieser Seite geklärt werden.

Caritas – Was ist das und wer steckt dahinter?

Die Caritas, was lateinisch soviel wie Nächstenliebe bedeutet, ist ein römisch-katholischer Kirchenverband, der hauptsächlich in der sozialen Arbeit und als Hilfsorganisation tätig ist. In ihrem Leitbild geben sie als Ziele den Schutz der Menschenwürde und die Verpflichtung zur Solidarität an. Die drei Säulen ihrer Arbeit bilden dabei die Nächstenliebe, die organisierte Hilfe und der Auftrag der Kirche, wobei Jesus Christus das Vorbild ihres Handelns darstellt. Zu den 6.180 rechtlich eigenständigen Trägern gehören insgesamt fast 25.000 Einrichtungen und Dienste. So versucht der katholische Wohlfahrtsverband, die gesamte soziale Arbeit der Kirche zu organisieren und strukturieren.

Gegründet wurde der Deutsche Caritasverband im Jahr 1897 vom katholischen Priester und Sozialpolitiker Lorenz Werthmann in Köln. Heute hat die Organisation ihren Sitz in Freiburg im Breisgau, wo Werthmann einen Großteil seines Lebens verbrachte und im Jahr 1921 auch verstarb. Der Verband ist mittlerweile aber auch weit über die Grenzen Deutschlands hinaus tätig: Die Caritas Internationalis besteht aus mehr als 160 Mitgliedern und ist in fast allen Ländern dieser Erde aktiv.

Der Gründer folgte seinem Anliegen, den sozialen Nöten und dem Elend, dass er in der Welt vorfand, entgegenzutreten. Er formulierte im Stammbuch des Verbandes deshalb drei zentrale Aufgaben: Organisieren, Studieren, Publizieren. Statt einzelner Aktionen soll ein Hilfsnetzwerk entstehen, dessen Hilfe auf der Grundlage von fachlicher Kompetenz und professioneller Rationalität geleistet wird und somit ein „allgemeines Caritas-Bewusstsein“ geschaffen wird. Als Wohlfahrtsverband der evangelischen Kirche, bietet übrigens auch die 24 Stunden Pflege Diakonie an.

Das Flammenkreuz ist das zentrale Element des Logos der Caritas. Das Logo der Caritas hat sich oft verändert – das Flammenkreuz war aber immer das zentrale Element; © Burkard Vogt / pixelio.de
Das Flammenkreuz ist das zentrale Element des Logos der Caritas. Das Logo der Caritas hat sich oft verändert – das Flammenkreuz war aber immer das zentrale Element; © Burkard Vogt / pixelio.de

Angebote der Caritas in der Seniorenpflege

Viele Aspekte der Altenpflege werden von der Caritas abgedeckt. Es gibt Altenpflege- und Wohnheime, Betreutes Wohnen, Kurzzeitpflege, Tagespflegeeinrichtungen, häusliche Pflege, Altentagesstätten, Menüdienste sowie Haus-Notrufdienste, die von Mitgliedern des Caritasverbandes betrieben werden. Insgesamt existieren in Deutschland knapp 3.000 solcher Einrichtungen mit insgesamt mehr als 130.000 Pflegeplätzen für Senioren und gut 115.000 MitarbeiterInnen.

Finanziert werden diese Angebote zu 57 Prozent durch die fälligen Kosten für die Pflegebedürftigen beziehungsweise deren Angehörige. Die restlichen 43 Prozent werden von der Pflegeversicherung bezahlt. Die Kosten für Beratungsangebote werden von der Caritas selbst getragen, wobei sie teilweise auch durch öffentliche Mittel finanziert werden. Auf die zu informierenden Personen kommen also keine Kosten zu.

24h-Pflege Angebot der Caritas

Seit einigen Jahren bietet auch die Caritas eine 24-Stunden-Pflege für Senioren an. Im Rahmen des Projektes „CariFair“, dass bis vor kurzem unter dem Namen „Caritas 24“ bekannt war, werden legal polnische Pflegekräfte an deutsche Haushalte vermittelt. Entwickelt wurde das Angebot vom Caritasverband für das Erzbistum Paderborn und der Caritas Polen. Dabei kommt der Arbeitsvertrag direkt zwischen der polnischen Pflegekraft und dem deutschen Auftraggeber zustande.

Die Caritas unterstützt und begleitet Sie als Auftraggeber bei der Beschäftigung einer ausländischen Betreuungskraft. Gemeinsam mit Ihnen wird im Gespräch der genaue Bedarf ermittelt und auf dieser Grundlage dann eine geeignete Haushaltshilfe ausgewählt. Diese Arbeitskraft ist dann aber nicht bei der Caritas angestellt. Sie als Auftraggeber haben den Status des Arbeitgebers inne – mit allen Vor- und Nachteilen, die diese Situation mit sich bringt. So können Sie zwar vertraglich festlegen, welche Arbeiten von der Pflegekraft genau übernommen werden sollen, müssen aber auch Ihren gesetzlichen Pflichten nachkommen.

Kosten der Betreuung durch die Caritas

Das Konzept von CariFair ist rechtlich gesehen einwandfrei und ermöglicht die legale Anstellung von osteuropäischen Haushaltshilfen. Allerdings hat diese Form der Beschäftigung für Sie als Auftraggeber auch viele Nachteile.

Der hohe bürokratische Aufwand, diverse Kündigungsmöglichkeiten, potenzielle Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall, die Meldung bei der Berufsgenossenschaft und die korrekte Abführung der fälligen Sozialversicherungsbeiträge sind nur einige der Hürden, die ein Auftraggeber nehmen muss. Außerdem ist bei der direkten Beschäftigung mit deutlich höheren Kosten zu rechnen, als wenn Pflegekräfte aus Osteuropa mithilfe eines Dienstleistungsvertrages in Ihrem Zuhause zum Einsatz kommen. Diese Kosten setzen sich aus verschiedenen Einzelpositionen zusammen, die jeweils monatlich anfallen:

  • 1.650 bis 1.760 Euro Bruttogehalt für die Pflegekraft
  • Rund 400 Euro Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung
  • 520 Euro für die Begleitung durch eine Koordinatorin der Caritas (nur im ersten Monat, danach 99,90 Euro)
  • 32,13 Euro für die Gehaltsabrechnung durch die zentrale Abrechnungsstelle des Caritasverbandes im Erzbistum Paderborn (optional)

Zusätzlich dazu werden jährlich noch die Kosten für die gesetzliche Unfallversicherung sowie einmalig die An- und Abreisekosten fällig. Insgesamt kommen Sie so also auf monatlich rund 2.300 Euro, die für die Anstellung einer von der Caritas vermittelten 24-Stunden-Pflegekraft fällig wären.

CariFair ist legal – aber auch teurer und mit mehr Aufwand verbunden als andere 24h-Pflegedienste. Bei CariFair müssen Auftraggeber mit relativ großem Aufwand und höheren Kosten rechnen; © Uwe Schlick / pixelio.de
CariFair ist legal – aber auch teurer und mit mehr Aufwand verbunden als andere 24h-Pflegedienste. Bei CariFair müssen Auftraggeber mit relativ großem Aufwand und höheren Kosten rechnen; © Uwe Schlick / pixelio.de

Vorteile und Nachteile von CariFair

Der Aufwand und die verhältnismäßig hohen Kosten sind der Grund dafür, dass der 24-Stunden-Pflegedienst der Caritas bislang noch nicht auf große Resonanz bei potenziellen Auftraggebern gestoßen ist. Um einen Überblick zu schaffen, sollen an dieser Stelle trotzdem nochmal alle Vor- und Nachteile gegenübergestellt werden, um eine objektive Bewertung der Dienstleistung vornehmen zu können.

  • Legaler Rahmen
  • Kostenlose Beratung
  • Faire Beschäftigung der Pflegekraft
  • Hohe Kosten
  • Sozialversicherungspflicht
  • Bürokratischer Aufwand

Der größte Nachteil von CariFair ist, dass es keinen wirklichen Vorteil gegenüber anderen vermittelnden Agenturen gibt. Die Hauptargumente, dass die Pflegekräfte in fairem und legalem Rahmen beschäftigt werden, können andere Anbieter ebenfalls für sich beanspruchen. Der große Unterschied ist jedoch, dass bei CariFair Kosten und Aufwand deutlich höher sind. Kostenlose Beratungsangebote sind ebenfalls kein Alleinstellungsmerkmal, was alles in allem ebenfalls ein Grund ist, dass das Angebot nicht von vielen potenziellen Auftraggebern in Anspruch genommen wird.

Wenn Sie auf der Suche nach einer 24-Stunden-Betreuung sind, können Sie jederzeit ein unverbindliches Angebot anfordern. Anhand Ihrer Bedürfnisse bringen wir Sie mit den passenden Anbietern zusammen, damit Sie die richtige Pflegekraft für Ihren Angehörigen engagieren können.

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